……das fragte ich mich irgendwann…..

Und zwar vor etwa 3 Jahren, als man erstmals den FCB so richtig als Basketballteam wahrnehmen konnte.
Ich war gegen den FCB, egal was sie spielten, was sie gewannen, wie gut oder wie schlecht sie waren, ich war gegen die und schon erst recht gegen Uli Hoeneß!!!
Irgendwann begann ich mich zu fragen, warum eigentlich??? Und diese Frage kam nicht durch eine „ach so wundersame Erleuchtung“ sonder war sehr pragmatischer Art! Der FCBB begann ja sein medienwirksames Debut noch in der ProA wo man sich systematisch vorbereitete um den Aufstieg in die BBL zu schaffen (hört hört, die haben auch ProA gespielt :-D) . Um dieses Ziel zu erreichen tat man etwas was mich zum umdenken bewegte. Man kaufte (was sonst??) Steffen Hamann, Demond Greene, Robert Garrett und Bastian Doreth, alles Ex-Bamberger Spieler, die ich sehr mochte als sie bei uns spielten.
Hmm, und jetzt sollte ich urplötzlich, weil die für den FCBB spielten gegen die sein? Sie vielleicht sogar hassen? Wieso eigentlich? Das konnte ich mir nun so gar nicht vorstellen! Das waren zu ihrer Bamberger Zeit alles gute Spieler, die uns z.T. sogar zur Meisterschaft mitverholfen hatten, die den Bamberger Basketball mitgeprägt haben, die, wie Steffen Hamann, ein „Bamberger Urgewächs“ sind. Und jetzt nahmen diese Spieler diesen vordergründig nicht nachvollziehbaren Schritt in Kauf, genaugenommen diesen „Rückschritt“ in die ProA??? Das wollte ich verstehen!!!!!
Deshalb interessierte mich auch diese „erste Saison“ des FCBB in der ProA sehr, ich verfolgte die Spiele, merkte wie in dieser so Fussballorientierten Stadt eine Basketballmannschaft heranwuchs zu einem Team das einiges versprach!!! Man dominierte aus verständlichen Gruenden schnell die ProA und schaffte auch den Aufstieg in die BBL.
Jetzt war es dann natürlich auch soweit dass unsere „ehemaligen Bamberger“ zurück in die Frankenhölle kamen um gegen unser Team , die Brose Baskets zu spielen. Was mich dann endgültig zum Umdenken bewegte waren die Reaktonen, die Pfiffe, die vielen negativen Bemerkungen und im Falle von Steffen schon oftmals richtige „hasserfuellte“ Untertöne hatte. Das konnte nun so gar nicht sein!!! Ich grübelte um einen Grund zu finden warum ich „die nicht mögen sollte“, und ich fand keinen, so sehr ich mich anstrengte. Nein, ich beschloss mich ab sofort zu outen, dass ich“ den FCB/FCBB eigentlich mag“ und hatte die Nase gestrichen voll von dem Herdendrang dem man ausgesetzt ist wenn sich solche Meinungen bilden, oder gebildet werden 😉 und dem man sich ohne nachzudenken, weils halt so „in“ ist, anschliesst. Deswegen war es für mich selbstverständlich ein Foto mit Steffen zu machen, postete es auch noch und klickte so ab und zu mal „gefällt mir“. Das tat eigentlich gar nicht weh…..lol……und es war mir wichtig, „meine eigene Meinung“ kundzutun!! Als sich dann der Fanclub „BIG REDS“ gründete, machte mich dies neugierig und ich wollte wissen, was das für Leute sind, die die „Bamberger“ Hamann, Greene, Doreth, Garrett, Wyrick, Bauermann und Stix unterstützen. Die ersten Besuche im Audi Dome waren ein komplettes Umdenken, denn das Umfeld und die Atmosphäre war so anders als in der Frankenhölle!!! Ich mochte diese „andere“ Atmosphäre und da ich eh München Fan bin, als Bambergerin Basketball-Fan natürlich auf Brose Baskets fixiert, war die Unterstützung der „anderen“ Bamberger, sprich: FCBB für mich nur folgerichtig und mit der Konsequenz, dass Walter und ich in den Fanclub zu einem sehr frühen Stadium und als Gründungsmitglieder eintraten. Die ersten Treffen im „Freistoss“ die Traditionskneipe am Audi Dome waren geprägt von bissl Skepsis von Münchner Seite, so nach dem Motto, was denn „die Brösels bloss hier wollen?“. Aber das gemeinsame Interesse am Basketball, Trommeln, unterstützen der Teams, verband schnell und Mistrauen war verschwunden. Jeder Besuch ist mittlerweile ein Highlight das ich so ab und zu geniesse, ob alleine oder mit Walter. München ist immer eine Reise wert, und wenn man dieses wunderbare Ziel dort hat mit vielen Basketball Freunden, umso schöner!!!!
So kam es auch dass wir auch einige der intensivsten und treuesten Freunde und Förderer unserer Initiative Fans respect Fans e.V in München haben. Was wäre mittlerweile FRF ohne Matthias seiner um keinen Preis zu erschütternden konsequenten Gradlinigkeit was Respekt und Toleranz betrifft!!!!! 😉 Oder Alexander, Maxi, Andrea, Ingrid, Lina, Ulrich, Sabine, Nick ……oder oder oder, da sind so viele (sorry wenn ich jetzt nur Beispielhaft einige genannt habe).
Bemerkenswert ist auch die Gelassenheit der Bayernfans, zumindest äußerlich, wenns heisst „wir mögen die Bayern nicht“ und sich alle Fans der Liga „einig“ sind und vereint gegen den FCBB losgehen. Die Fassung zu bewahren und nicht in niveaulose, beleidigende „Retourkutschen“ abzutriften erfordert sicherlich oft ein Höchstmaß an Kraft, Selbstvertrauen und „mia san mia“-Gefuehl, denn nur so kann man das ertragen, denke ich nicht nur, ich weiss es ja aus eigener Erfahrung als Brose Baskets Fan, denn da hat man es ja auch nicht immer leicht, gerade wenn sich ein bundesweiter „shitstorm“ zusammenbraut, wie nach diesem unsäglichen Hagen-Spiel, nach dem Motto „die gesamte Liga gegen Brose Baskets“. Auch da gilt es Fassung und Haltung zu bewahren und zusammenzustehen. Übrigens hatte bisher der FCBB die Aufmerksamkeit als „Buhmann, bzw. Verein der Basketballnation“, bedingt durch unsere immensen Erfolge der letzten Jahre, so abgelenkt, dass wir durchatmen konnten weil es ja jetzt einen FCBB gab, der das neue Feindbild (oder alte vom Fussball??) darstellte.
Egal ob es gegen einen Verein, ein Team, die Fans oder das Management geht, ist es immer einfach „vereint“ vorzugehen, das macht einen stark (denkt man ) und es lenkt von seinen eigenen Unzulänglichkeiten ab (hofft man). Eigentlich haben der FCBB und Brose Baskets viel gemein, und die Fans die gleichen Probleme, deshalb umso (un)verständlicher warum man sich so gar nicht mag, die meisten jedenfalls. Gemeinsamkeit verbindet ja normalerweise. Andererseits stoßen sich gleichartige Pole ab.
Aber das ist mir eigentlich alles egal! Ich mag wen ich mag, wann ich mag und wo ich mag. Ich hänge mich nicht an „Capos“ die vorgeben was oder wen ich als Fan NICHT mögen soll oder darf. Und ich kann nur eins sagen, man fühlt sich gut dabei, man ist nämlich ehrlich, vor allem zu sich selbst. Und das ist mir am wichtigsten.
Ulli.