Das Wochenende naht und damit auch der Supercup mit unserem Fans respect Fans e.V.-Treffen. Vom 1. bis 3.08.2014 treten in Bamberg, dem Ort der FrF-Gründung, Deutschland, Israel, Russland und Lettland gegeneinander an.
FrF-Mitglieder, die Anhänger der verschiedensten BBL-Vereine sind, treffen zusammen und erfreuen sich zusammen an der Sportart Basketball – diesmal auf internationalem Niveau. Das Wort „zusammen“ habe ich bewusst mehrfach genutzt, um auf etwas aufmerksam zu machen, dass auf die Nationalmannschaften aller Sportarten zutrifft. Man jubelt nicht mehr „seiner“, sondern „unserer“ Mannschaft zu.
Selbst Personen, die ansonsten Hassparolen gegen andere Vereine absondern und gegnerische Fans auf das Übelste beleidigen, erfreuen sich am Sport und einer Teamleistung, die über die Vereinsgrenzen hinweg geht. Sie jubeln über Körbe, Tore oder Punkte – genau wie ihre sonstigen „Gegner“. Plötzlich werden Spieler, die wegen eines Vereinswechsels gerade noch verflucht und als H§$%&-Sohn beschimpft wurden, von den entsprechenden Personen bejubelt. Oder sehe ich das falsch und die Dortmund-Fans haben sich nicht über Götzes Tor im Finale der Fußball-WM gefreut? Aus Feind wird Freund.
Nichts verdeutlicht mehr, warum ich FrF-Mitglied geworden bin, als ein Länderspiel. Ich freue mich gerne als Hagener zusammen mit Bambergern, Berlinern, Bayern, Bayreuthern usw. über ein gutes Spiel und genieße die Zeit mit anderen, die gerne Basketball schauen.
Anders gesagt: Länderspiele zeigen, dass man respektvoll mit Spielern und Fans anderer Vereine umgehen kann. Und was bei der Nationalmannschaft geht, funktioniert auch auf Vereinsebene. Klar, wird mir beispielsweise Bolle bald wieder als gegnerischer Fan gegenüber stehen und mit seiner Trommel Krach machen, als wäre ganz München am Ischeland. Doch wieso sollte ich ihn plötzlich nicht mehr mögen? Weil er statt dem Trikot der Nationalmannschaft wieder rot oder rot/weiß trägt? Mit Sicherheit nicht! Und ja, im Falle einer drohenden Niederlage werde auch ich schreien, jeden Ballverlust verfluchen oder mich fassungslos umdrehen. Aber eins werde ich nicht tun: Fans anderer Vereine respektlos behandeln, beleidigen oder sonst „anmachen“ – denn vielleicht stand ich genau neben diesen Fans beim Länderspiel und habe ihnen aus lauter Freude über einen Sieg unserer Auswahl ein Bier ausgegeben.
Mit lieben Grüßen aus Hagen
Manuel Schweer