Worüber berichtet man als Fan-Reporter? Über das Spiel oder über die Fans?
Da über das Spiel selber auf diversen Internetseiten, Foren und Zeitungen schon geschrieben worden ist, werde ich über meinen Spieltag berichten.
An diesem Samstag begann mein Tag schon sehr früh. Es war nicht nur Länderspieltag, sondern auch Treffen des Vereines „Fans respect Fans“ vor dem Spiel bei mir zum Grillen, treffen und fachsimpeln über Basketball.
Basketball verbindet Menschen aus Nah und Fern und so wurden gegen Mittag die Freunde aus München vom Bahnhof abgeholt und auch die anderen Teilnehmer an diesem Treffen aus Bamberg, Berlin,
Leipzig, Gotha und Bothfeld trudelten auch nach und nach ein.
Die Vorfreude auf das am Abend anstehende Länderspiel war deutlich zu spüren und ab kurz nach 17:00 Uhr gab es auch kein Halten mehr. Schnell wurde gemeinsam aufgeräumt bevor es endlich in Richtung Sparkassen-Arena ging.
Jeder wollte die Mannschaft sehen, die Jungs beim Aufwärmen und Vorbereitung auf das Spiel beobachten.
Im Foyer der S-Arena war um 18:00 Uhr schon ganz schön viel Betrieb. Am Stand des Fanclubs Basketball Nationalmannschaft wurde man nicht nur mit Fahnen und Schals ausgerüstet, sondern konnte in einer Foto-Box auch Erinnerungsbilder mit Freunden machen. Diese konnte man sich ausdrucken lassen oder per E-Mail zusenden. Außerdem werden die Fotos nach Abschluß der Vorbereitung in einem Buch zusammengefasst und den Spielern für die Reise zur EM nach Slowenien mitgegeben. Tolle Aktion.
Noch schnell mit einem kühlen Getränk versorgt und dann ging es endlich in die Halle. Diesmal allerdings in den Fanblock der Nationalmannschaft auf der Ostseite. Etwas ungewöhnlich für mich, denn der Fanblock der Göttinger Veilchen steht sonst auf der Westseite.
Um für lautstarke Unterstützung zu sorgen, haben die angereisten Fans aus Bamberg und München ihre Trommeln mitgebracht. Schnell wurde man sich mit den Göttinger Trommlern einig, dass man gemeinsam und nicht gegeneinander trommeln möchte. Die Göttinger zeigten sich als gute Gastgeber. Nicht nur, dass die Trommler auf die ungewohnte Ostseite umgezogen sind – hier stand nun eine lange Reihe aus 9 Trommlern, sondern zu beginn des Spiels wurde auch ein Banner entrollt auf dem der Fanclub Veilchen-Power die Spieler beider Nationalmannschaften in Göttingen begrüßte. Eine sehr schöne Geste.
Kurz vor 19:30 Uhr wurden die beiden Teams vorgestellt, die Nationalhymnen gesungen und dann konnte es endlich losgehen.
Bei einer subtropischen Hitze von gefühlten 40°C in der S-Arena war die Korbjagd eröffnet. Die ausgeteilten Klatschpappen nutzen die 2.607 anwesenden Fans nicht nur um die Mannschaft lautstark zu unterstützen, sondern auch um sich etwas Abkühlung zu verschaffen.
Warum geht ein Basketball-Fan bei einer Außentemperatur von über 30°C zu einem Basketball-Spiel?
Die Antwort von einem Fan: „Man muss einfach verrückt nach dem Sport sein. Außerdem bekommt man nicht so viele Chancen die Nationalmannschaft zu sehen.“
Es war spannend zu sehen und mitzuerleben, wie Fans aus den unterschiedlichen Vereinen und Ligen hier gemeinsam standen um ihr Team anzufeuern. An diesem Abend gab es kein gegeneinander,
sondern nur ein großes miteinander. Es wurde zusammen gejubelt, geklatscht, angefeuert und sich über das Spiel gefreut.
Genau das, wofür sich viele in der Liga bereits einsetzen. Für Respekt, Toleranz und ein gutes Miteinander.
Ein bißchen schade fand ich, dass es keinerlei Gelegenheit gab für Fotos, Autogramme oder ein kurzes Gespräch mit dem Team. Es waren so viele kleine und große Fans da, die genau darauf gewartet und gehofft haben.
Vielleicht eine Überlegung einen „Meet and Greet-Point“ bei einem der nächsten Spiele einzurichten. Dort können dann zum Beispiel die Jungs die nicht gespielt haben, den Fans für Autogramme und Fotos zur Verfügung stehen.
Ansonsten war es ein toller, wenn auch sehr warmer Abend in der S-Arena. In Göttingen haben sich alte Freunde getroffen und neue Freundschaften wurden geknüpft. Die Nationalmannschaft hatte in Göttingen nicht nur einen sehr guten Gastgeber für das erste Vorbereitungsspiel, sondern auch ein gutes und lautstarkes Publikum.