Ich hatte aus beruflichen Gründen 4 Tage kein Facebook, kein schönen dunk und kein fans respect fans – wobei letzteres gilt ja immer ;-). Kaum zu glauben, was in der Zwischenzeit alles „passiert“ ist…nicht nur im Basketball:
– Fortuna gegen Hertha – Montag geht’s in die nächste Runde und Hertha steht am Abgrund
– ALBA verliert in Würzburg – das AUS im Viertelfinale – wieder kein Titel.
Dienstag war ein schwarzer Tag für den Berliner Sport…
Ich habe also viel verpasst, aber – wie ich bei der Nachlese merke – ich habe viel mehr als die sportlichen Fakten der ALBA Niederlage oder des Bamberger Halbfinaleinzugs verpasst. Für mich standen zwischen den Zeilen dieser Berichte und Posts die Fanbeziehungen im Mittelpunkt – da war einiges los. Über meine Eindrücke zu den Faneffekten von
– ALBA und Bamberg nach dem ALBA AUS
– Bonn und Bamberg nach dem Bonner AUS
und den internen Fanbeziehungen während der PlayOffs innerhalb der mir näher bekannten Vereine will ich ein paar Worte verlieren.
It’s the PlayOffs, Baby! Und kaum geht es richtig los, ist ALBA auch schon raus. Die Reaktionen unmittelbar nach dem Spiel waren sehr einheitlich (hab das ALBA Spiel in einer Bar verfolgt) – wir Fans waren am Boden zerstört, einige wortlos – weniger über die Niederlage, sondern viel mehr über die Art und Weise. Was war passiert?
Rückschwenk zum letzten Juni. ALBA spielt durchwachsene PlayOffs – nach einer noch durchwachseneren Saison – aber endlich war das Herz in die Mannschaft zurück gekehrt. Ich erinnere mich z.B. an Spiel 3 in Bamberg, als Heiko gekämpft hat bis zum Umfallen und in Spiel 5 als ALLE bis zur letzten Sekunde mit vollem Einsatz und Glauben an sich dabei waren. Verloren haben wir trotzdem, aber in einer Art und Weise, dass ALBA Meister der Herzen war. Wir hatten endlich auch in Berlin ein Team das „Mit LEIB und SEELE“ Basketball spielte und lebte.
Dieses Team wurde in Bamberg auf dem Parkplatz bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, denn alle wussten: Team und Fans hatten ALLES gegeben und so war der Vize-Meister Titel ein wunderschöner Abschluss der Saison!
Dieses Jahr hatte ich als ALBA-Fan ein anderes Gefühl – der Funke ist einfach oft nicht übergesprungen. Die Identifikation mit Team und Coach war geringer, die Distanz größer, das WIR-Gefühl weniger ausgeprägt. Einige schrieben auf Facebook: „ALBA ist nicht mehr ALBA“ – so weit würde ich nicht gehen, aber die Spiele mit echter Emotion fehlten auch mir. Andere schrieben: „Gentleman wir stehen im Abgrund“, denn die Art und Weise der Niederlage in dieser Serie war hart. Ganz klar ist dabei die sportliche Leistung von Würzburg anzuerkennen. Die „Metzger“ waren besser und damit verdienter Sieger. Aber bei ALBA war soooo viel mehr drin!
Wenigstens standen aber die ALBA-Fans zusammen (ALBA-TROSS und Block 212). Die schöne Bilanz der Fans und besonders der bewundernswerten Auswärtsfahrer ist, dass man es geschafft hatte, in den PlayOffs ZUSAMMEN ZU STEHEN!! Sv En sagt stellvertretend dafür auf Facebook: „an uns hat es auf jedenfall nicht gelegen.“ Das denke ich auch. Auf diese Fans kann man stolz sein und für die nächste Saison bauen!
Nach der ersten Enttäuschung sind die echten Fans in ein paar Tagen wieder erholt und freuen sich auf die neue Saison mit ALBA. Dazu „klaue“ ich mir mal Ullis Motto aus der Freak Lounge: „In good and bad times.“ Hoffentlich im Herbst 2012 dann mit Gesichtern und Herzen, die Identifikation ermöglichen.
Mein sportliches Fazit zu den PlayOffs 2012 in Berlin und damit zu „DAS BESTE ZUM SCHLUSS“: Die ALBA Fans haben sich das zu Herzen genommen, beim Team war das dieses Jahr leider nicht der Fall! Seit Dienstag Abend ist Off-Season in Berlin – Zeit für Analysen und Veränderungen ??!! Ich denke ja!
Kaum war das ALBA AUS besiegelt, waren sie auch schon da, die „gegnerischen“ Fans, die noch ein bisschen nachtreten musssten – und das angefangen von „höchster“ Stelle, z.B. aus dem Bamberger Fanclub Faszination Basketball: „vielen Dank, dass Ihr Heiko S. in den Sommerurlaub geschickt habt! Den mögen wir nämlich auch nicht.“ Insgesamt war es traurig, was sich auf der ALBA Seite abspielte, da wäre Respekt wirklich schön gewesen. Dazu ein Zitat eines ALBA Fans „Die hämischen Kommentare von Fans anderer Mannschaften sind peinlich und respektlos. Von fairplay sind viele Anhänger der BBL weit entfernt. Das macht mich fast noch trauriger als das Playoff-Aus.“ Im Nachgang haben sich einige Personen von den Fanclub Posts distanziert und damit dem „fans respect fans“ Gedanken auch hier Leben eingehaucht.
Zurück zu denen, bei denen noch nicht Schluss ist. „One team – one family“ heißt es in Bamberg. Aber auch hier tun die PlayOffs und die unterschiedlichen Fanclubs intern ihr übriges, um Fanbeziehungen schwierig zu machen. Geht es um Aufkleber, Mitmachaktionen oder Klatschpappen – man reibt sich. Das führt zum Frust bei denjenigen, die z.T. jahrelang mit vollem Einsatz dabei waren – das ist so schade! Auf Facebook wurde dazu geschrieben: „Die Bamberger Initiatoren von „FANS RESPECT FANS“ haben scheinbar noch viel Arbeit in ihren eigenen Reihen vor sich!“ Schade, wenn persönliche Befindlichkeiten, das, worum es doch eigentlich geht, nämlich den Support des Teams – whenever, whereever, in den Hintergrund drängen. Ein respektvolles Miteinander intern und unter den Fans anderer Basketballvereine zu ermöglichen, dafür steht „fans respect fans“. Und dies gemeinsam in die Basketball Hallen Deutschlands zu tragen, dafür ist es nun an der Zeit!
Es gibt aber auch Positives zu berichten. Ulli und Walter schrieben in Bonn:
„One team – one family, Two teams – one community“
Das drückt aus, wie sich die Fanbeziehung im Viertelfinale zu den Bonnern, die ich auch miterleben konnte, positiv entwickelt hat. Wer sich auf schönen dunk oder in den jeweiligen Hallen umgehört hat, der konnte in dieser Serie lesen und hören, dass sich da was bewegt (siehe auch Artikel: Bonn? Bon!). So macht es Spaß, Basketball-Fan zu sein!
Für uns (Micha und mich) heißen die Ereignisse der letzten Tage: First things first – It’s the PlayOffs, Baby! Solange sind wir in Deutschlands Basketball Hallen unter dem Motto „fans respect fans“ unterwegs. Und so werden wir auch den diesjährigen Deutschen Meister begleiten (wer auch immer das sein mag).
In Berlin warten dann unsere „fans respect fans“ Klatschpappen auf weitere Einsätze in der O2-World – nach dem Sommer! Dann ist ein neuer Anfang bei ALBA bereitet. Denn auch 2012/2013 heißt es in Berlin wieder: Wir glauben an Euch, Jungs!!