„Fans respect Fans“ – ein Name ist Programm.
Im ersten Teil habe ich bereits beschrieben, dass mich die Auswärtsfahrten meines Fanclubs Faszination Basketball Bamberg und die Begegnungen mit den Fans der anderen Vereine geprägt haben. In vielen Hallen suchte ich das Gespräch zu entsprechend kontaktfreudigen Fans. Dass ich dabei Fotos als schöne Erinnerung machte, war dem Umstand geschuldet, dass auf offiziellen Seiten der Basketballclubs wenig von der Fanszene, und speziell von den Auswärtsfahrern zu sehen war. Das ist auch nicht zu kritisieren, da sich das öffentliche Interesse sicherlich das Spiel und die Spieler richtete. Sehr schnell hat sich durch die aktive Kontaktaufnahme mit den anderen Fans ein großer Freundeskreis entwickelt, der als Gemeinsamkeit das positive Miteinander pflegte.
Weil Bamberg in der Folgezeit äußerst erfolgreich die BBL dominierte, standen natürlich auch die Bamberger Fans im Focus.
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Auch wenn ich während dieser Zeit als Fan in vorderster Reihe mich mit Herzblut für meinen Basketballverein engagierte, merkte ich, dass mein Anliegen der positiven Miteinanders unter den Fans nicht immer deckungsgleich mit den Anliegen meiner Freunde im eigenen Fanumkreis war. Ich stellte fest, dass ich eher „moderat“ eingestellt bin und mir die mehr kämpferische Einstellung, die einen Hardcorefan ausmacht nicht wichtig war und ist.
Das Engagement für die Basketballnationalmannschaft während der Off-Season der BBL verstärkte meine Bindung zu den Freunden des Basketballs, unabhängig wo diese beheimatet waren.
Aus den Bildern, die von mir und anderen Freunden gemacht wurden, entwickelte sich eine Facebookgruppe, die ich so wie mein ursprüngliches privates Fotoalbum nannte: „Fans respect Fans“.
Sofort nach Einrichtung der Gruppe sind zwei Dinge passiert:
Sehr viele Freunde sind der Gruppe beigetreten. Damals war die Eintrittsvoraussetzung ein Bild mit einem „gegnerischen“ Fans und dem Slogan „Fans respect Fans“. Denn das war ja die Absicht und Programm der Gruppe. Im persönlichen Umfeld war der Zuspruch sehr groß, diese Initiative auf eine breite Basis zu stellen. Im eigenen Basketballverein gab es eine neu gegründete Webseite für die Fans, die sich „Freaklounge“ nannte. Dort konnten wir für unsere Sache werben. Ebenso war von verschiedenen Seiten das Interesse an einer Kommerzialisierung vorhanden, im Sinne von Win-Win trallala. „Freaklounge“ ist übrigens sehr kurz nach dem Start eingestellt worden.
Entsprechende erste Gespräche verliefen sich naturgemäß im Sand, nachdem wir versicherten, dass wir mit unserer Initiative KEIN Geschäft und Gewinn für uns oder andere im Sinne hatten.
Die Lehre aus all dem war: „Mach dich nicht abhängig und lass dich nicht instrumentalisieren“.
Zugleich gab es von einigen Personen heftige Abneigung gegen Fans respect Fans. Warum man nicht in einer Fangruppierung oder Fanclub sein darf wenn man in der Gruppe Fans respect Fans ist – darüber kann sich jeder selbst Gedanken machen. Fans respect Fans ist kein Fanclub und empfiehlt jedem Fan, seinen eigenen Fanclub oder die eigenen Fanclubs zu unterstützen.
Da sich „Fans respect Fans“ als „Marke“ schnell etabliert hat, war es absehbar, dass der Begriff sehr schnell in den Medien einen „Wert“ darstellte, den es galt zu behaupten. Daher haben wir in unserer Gruppe ein Logo geschaffen, das als „Marke“ geschützt ist. Der Begriff „Fans respect Fans“ sollte als nächstes fest geschrieben werden. Um die Gemeinnützigkeit zu verankern, lag es nahe, einen Verein zu gründen.
Davon berichte ich im Teil 3, Fans respect Fans – von der Initiative zum Verein